Please note that Tapas no longer supports Internet Explorer.
We recommend upgrading to the latest Microsoft Edge, Google Chrome, or Firefox.
Home
Comics
Novels
Community
Mature
More
Help Discord Forums Newsfeed Contact Merch Shop
Publish
Home
Comics
Novels
Community
Mature
More
Help Discord Forums Newsfeed Contact Merch Shop
__anonymous__
__anonymous__
0
  • Publish
  • Ink shop
  • Redeem code
  • Settings
  • Log out

The Dawn of Time (Deutsch)

Mein altes Leben

Mein altes Leben

May 21, 2023


(Oben das Bild soll Haru vor seiner Wiedergeburt darstellen)

Ich sitze beim alltäglichen Familienessen mit meinen Eltern und meiner kleinen Schwester. Der Duft von frisch gekochtem Essen liegt in der Luft. Es gibt Gemüsecurry, dass Lieblingsessen meiner kleinen Schwester Akira. Sie strahlt förmlich vor Stolz, als sie meinen Eltern erzählt, dass sie bei den Zwischenprüfungen den ersten Platz belegt hat und somit die Jahrgangs Beste ist. Meine Eltern sind sichtlich stolz auf sie und loben sie für ihre harte Arbeit und ihren Erfolg.

Dann wendet sich meine Mutter mir zu. "Und was gibt es bei dir Neues? Hast du mittlerweile ein Vorstellungsgespräch oder vielleicht ein nettes Mädchen kennengelernt?" Es ist wie ein Schlag ins Gesicht. Ich bin 25 Jahre alt und habe keine Ahnung, wohin mein Leben gehen soll. Ich bin nicht dumm oder hässlich ... aber ich würde mich auch nicht als intelligent und schön beschreiben. Normal, durchschnittlich das trifft es wohl ganz gut. Meine Familie liebt und unterstützt mich und ich liebe sie auch. Dennoch fühle ich mich in deren Gegenwart unwohl, weil ich weiß, dass sie mein wahres ich nicht so lieben oder es sogar verachten würden. Die Angst vor ihren Reaktionen und dem allein sein hält mich davon ab ihnen die Wahrheit zu sagen.

Die Wahrheit ist, dass ich mich schon seit längeren anders fühle. Ich steh auf Männer. Eigentlich sollte ich mich deswegen nicht schämen, denn es ist was Normales. Doch auch wenn meine Eltern und Geschwister sagen, dass jeder Lieben kann, wenn er möchte, ist es für sie nur ok, solange es sie nicht direkt betrifft und sie es ausblenden können.

Als ich meine Mutter gerade antworten will, ertönt plötzlich die Klingel. Ich stehe auf und öffne die Tür. Es ist mein älterer Bruder, der mit seiner Frau und ihrem neugeborenen Baby zu Besuch gekommen ist. Ich begrüße sie herzlich und freue mich darüber, dass sie da sind. Es ist eine willkommene Ablenkung von meinen eigenen Problemen.

Doch bevor auch sie mich nach meinem Leben ausfragen können, verabschiede ich mich eilig von ihnen, da ich zur meinem Teilzeitjob muss. Beim Verlassen des Hauses spüre ich ein erdrückendes Gefühl in meiner Brust als ich meine Familie glücklich und lachend zusammen sehe. Das Gefühl nicht dazuzugehören habe ich schon seit ich ein Kind bin. Ich schließe die Tür hinter mir und versinke in Gedanken.

Als ich bei der Arbeit ankomme, treffe ich meinen Chef, einen kleinen, fülligen und zornigen Mann in seinen Vierzigern. Er schnauzt mich an und beschwert sich darüber, dass ich spät dran bin. Doch ich kenne ihn bereits gut genug, um zu wissen, dass er seine eigentliche Arbeit sowieso nicht ernst nimmt und stattdessen lieber Sportübertragungen im Fernsehen schaut, die er dann als "Buchführung" bezeichnet.

Ich ziehe mir mein Arbeitsshirt über und begebe mich zur Kasse, wo ich beginne, die Zigarettenpackungen einzuräumen. Wie üblich ist nicht viel los, also räume ich Sachen ein, putze und bediene ein paar Kunden. Der Kiosk, in dem ich arbeite, ist alt und nicht sehr groß, weshalb es eher wenige Kunden gibt. Die einzige neue Ausstattung ist eine Überwachungskamera, die angeblich dazu dienen soll, den Kiosk vor Dieben zu schützen. In Wirklichkeit jedoch möchte mein Chef damit nur seine Mitarbeiter kontrollieren, da es hier nichts gibt, das sich lohnen würde zu stehlen. Ich stehe an der Kasse und tue so, als würde ich beschäftigt sein. Es ist dunkel draußen und ich zähle die Minuten bis zum Feierabend. Plötzlich klingelt die Türglocke und ein betrunkener Mann betritt den Kiosk. Er hat einen Bierbauch und ist etwa vierzig Jahre alt. Eine leichtbekleidete Frau begleitet ihn, die wahrscheinlich halb so alt wie er ist. Es riecht nach billigem Vodka und Zigarettenrauch.

Der Mann torkelt zur Kasse und verlangt Alkohol, Zigaretten und Kondome, während die Frau eine Packung Chips holt. Ich gebe die Waren ein und packe sie in eine Tüte. "Das macht dann 15,48€". Der Mann wirft mir seine Karte zu, während er die Frau anbaggert und beide lachen. Genervt nehme ich die Karte mit einem fake lächeln an. Als ich die Karte durchziehe, piept das Gerät auf "Karte abgelehnt". Ich versuche es erneut, aber es piept wieder. "Was dauert denn da so lange!", brüllt der Mann. "Sir, Ihre Karte wird leider abgelehnt", antworte ich höflich. "Was, das kann nicht sein?! Du musst irgendwas falsch machen! Ist das dein erster Tag hier?", schreit der Mann mich an, während er immer aufgebrachter wird und sein Kopf bereits die Farbe einer überreifen Tomate angenommen hat. Er reißt mir die Karte aus der Hand und schmeißt mir Bargeld entgegen. 

Während ich das Geld vom Boden aufhebe, öffnet sich plötzlich die Tür und mein Chef tritt ein. Der Mann, der gerade noch vor mir stand, scheint ihn zu kennen, da sie sich direkt mit ihren Vornamen ansprechen. Die Anspannung zwischen den beiden ist förmlich spürbar. Mein Chef blickt mich wütend an und ich spüre förmlich, wie sich meine Kehle zuzieht. Ich weiß, dass ich wieder einmal in Schwierigkeiten stecke.

"Mit deinem Geschäft muss es ja wirklich bergab gehen, wenn du schon solche Idioten einstellen musst", sagt der Mann mit einem boshaften Grinsen.

Mein Chef wird zornig: "Was? Was hast du diesmal angestellt? Es reicht mir jetzt wirklich!"
Ich schlucke und versuche mich zu erklären: "Boss, bitte, es war nicht mein Fehler. Ich..."
"Es reicht mir mit dir", unterbricht er mich schroff. "Verschwinde!"
Perplex und fassungslos schaue ich ihn an.
„Bist du taub?! Verschwinde, du bist gefeuert!".

Ich zögere einen Moment, dann ziehe ich mein Arbeitsshirt aus und gebe es meinem Chef zurück. Mit hängendem Kopf verlasse ich den Kiosk und höre noch, wie der Mann und die Frau mich spöttisch auslachen. Was ist gerade passiert? Erst so langsam wurde mir die Situation wirklich bewusst.

Ich kann es nicht fassen. Ich habe meinen Job verloren und das ausgerechnet jetzt, wo ich dringend das Geld brauche, um endlich bei meinen Eltern ausziehen zu können. Nach Hause kann ich jetzt noch nicht. Meine Eltern würden mich fragen, warum ich so früh nach Hause gekommen bin, und ich kann ihnen einfach nicht die Wahrheit sagen. Wieso bin ich nur so ein Feigling.

Ich entscheide mich, ein wenig herumzulaufen und setze mich schließlich auf eine Bank im Park. Plötzlich vibriert mein Handy. Eine Gruppennachricht poppt auf: "Heute Abend spontanes Treffen im SeaLover!! Wer ist dabei?? Partyemoji".

Ich überlege einen Moment und beschließe schließlich, dass ich nichts zu verlieren habe. Ich habe sowieso nichts mehr vor und wenn ich Glück habe, wird auch mein bester Freund Kenji kommen. Wir haben uns schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen, da immer einer von uns beschäftigt war und ein Blick in sein Gesicht würde mir jetzt wirklich gut tun.

Ich schreibe also zurück: "Bin dabei! "

Ich stehe auf und mache mich auf den Weg zum SeaLover. Vielleicht wird ein netter Abend mit Freunden mir helfen, die Enttäuschung über den Jobverlust zu vergessen.

Als ich die Bar betrete, entdecke ich meine Freunde bereits an einem Tisch sitzend und Bier trinkend. Ein freudiges Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, als ich mich zu ihnen geselle. Doch gleichzeitig suche ich nach Kenji und blicke mich in der Bar um. Ich bin erleichtert, als ich plötzlich seine Hand auf meiner Schulter spüre und seine vertraute Stimme höre. Ich drehe mich um und sehe ihn direkt in die Augen. Ich kann nicht anders, als zu denken, wie gut er aussieht, je älter er wird. Kenji und ich sind schon seit unserer gemeinsamen Zeit in der Grundschule unzertrennlich. Doch als wir älter wurden, veränderten sich meine Gefühle ihm gegenüber. Ich weiß nicht, wann genau sich meine freundschaftlichen Gefühle in romantische verwandelten, aber ich bin mir bewusst, dass er mich nur als besten Freund betrachtet. Trotzdem kann ich meine Gefühle nicht unterdrücken, wenn ich ihn sehe oder höre.

Dieses Lächeln, was einen selbst zum Lächeln bringt und diese Stimme die einen einfach, dass Gefühl von Geborgenheit gibt. Seine Anwesenheit allein lässt mich all meine Sorgen und Probleme vergessen.


(so stelle ich mir Kenji ungefähr vor)

Ich lasse meinen Blick durch die Bar schweifen, während ich versuche, meine aufkeimenden Gefühle zu unterdrücken. Doch plötzlich entdecke ich das Mädchen, das sich eng an Kenjis Arm schmiegt. Mein Lächeln verschwindet und ich spüre, wie sich eine Leere in meinem Magen ausbreitet. Einer meiner angetrunkenen Freunde bemerkt Kenjis Begleitung und fragt neugierig: "Hey Kenji, wer ist denn diese Perle?" Ich schweige und beobachte, wie sich Kenji und das Mädchen gegenüber von mir hinsetzen und kurz miteinander tuscheln. Dann hält sie ihre rechte Hand über den Tisch.

Als das Licht der Bar auf den Ring fällt, kann ich den glitzernden Diamanten deutlich erkennen. Es ist ein atemberaubend schöner Verlobungsring, der meine Aufmerksamkeit sofort auf sich zieht. Eifersucht durchzieht meinen Körper. Kenji verkündet mit einem breiten Lächeln: "Meine Verlobte!" Die anderen am Tisch gratulieren ihnen herzlich und bestellen eine weitere Runde Getränke. Ich beobachte, wie Kenji und seine Verlobte sich zärtlich küssen und ihre Hände ineinander verschränken. Der Anblick ist wie ein stich in mein Herz.

Während sie ihre Verlobungsgeschichte erzählen, fühle ich mich wie ein Fremder in ihrer Nähe. Jedes Wort, das aus ihren Mündern kommt, verstärkt nur meinen Schmerz. Ich versuche, meine wahren Gefühle hinter einem erzwungenen Lächeln zu verbergen, doch innerlich fühlt es sich an, als würde mein Herz in tausend Stücke zerspringen.

In meiner Verzweiflung greife ich nach einem Bier und leere es in einem Zug. Die bittere Kälte des Alkohols tut gut und lenkt mich für einen kurzen Moment von meinen eigenen qualvollen Gedanken ab. Ich will diesen schrecklichen Tag einfach hinter mir lassen und vergessen, dass ich niemals die Person sein werde, die an Kenjis Seite steht.

Als es Zeit ist zu gehen, bietet Kenji an, mich nach Hause zu begleiten. Doch ich lehne dankend ab. Ich brauche diesen Moment der Einsamkeit, um meine Gedanken zu sortieren und mit dem Schmerz umzugehen, der mich durchdringt. So wandere ich allein durch die dunklen Straßen, als mir plötzlich drei Männer auffallen, die eine unschuldige Katze mit Steinen bewerfen. Ein Gefühl von Wut und Empörung durchströmt mich. Betrunken oder nicht, ich kann nicht tatenlos zusehen, wie sie das hilflose Tier quälen. Mit erhobener Stimme schreie ich sie an, sofort damit aufzuhören.

Dieses Mal werde ich nicht tatenlos bleiben. Dieses Mal werde ich kein Feigling sein und ich werde nicht länger mein Mund halten.

Die Männer lachen verächtlich über meine Worte und wenden sich nun mir zu. Ich spüre, wie mein Adrenalinspiegel steigt und meine Fäuste sich ballen. Mutig trete ich einen Schritt auf sie zu, doch in meinem angetrunkenen Zustand stolpere ich über einen Stein und falle hart auf den Asphalt. Während ich am Boden liege, sehe ich aus den Augenwinkeln ein grelles Licht auf mich zukommen. Es ist der Scheinwerfer eines schnell herannahenden Autos.

Die Zeit scheint stillzustehen, und mein Herz pocht laut in meinen Ohren. Gedanken an Kenji und meine Familie durchfluten meinen Verstand. Das Nächste, was ich weiß, ist, dass ich auf dem Boden liege und mich nicht mehr bewegen kann. Ich liege einfach nur da und starre in den Himmel. Die Nacht weicht langsam dem Licht des Morgens und ich kann sehen, wie die wunderschöne Morgenröte den Himmel in ein leuchtendes Farbenspiel taucht. Doch trotz der Schönheit dieses Moments spüre ich, wie das Leben aus mir herausfließt.

yumibumi
YumiBumi

Creator

Comments (0)

See all
Add a comment

Recommendation for you

  • Blood Moon

    Recommendation

    Blood Moon

    BL 47.7k likes

  • Invisible Boy

    Recommendation

    Invisible Boy

    LGBTQ+ 11.5k likes

  • What Makes a Monster

    Recommendation

    What Makes a Monster

    BL 75.4k likes

  • Secunda

    Recommendation

    Secunda

    Romance Fantasy 43.3k likes

  • Touch

    Recommendation

    Touch

    BL 15.5k likes

  • The Last Story

    Recommendation

    The Last Story

    GL 44 likes

  • feeling lucky

    Feeling lucky

    Random series you may like

The Dawn of Time (Deutsch)
The Dawn of Time (Deutsch)

1.9k views0 subscribers

Haru, dessen Leben von Missgeschicken und enttäuschten Hoffnungen geprägt ist, wird inmitten dieser Dunkelheit von einem unerwarteten Schicksalsschlag erfasst. Als er glaubte, dass alle Hoffnung verloren sei, schleudert ihn das Schicksal in eine atemberaubende neue Welt – ein Ort voller Magie und unheimlicher Kreaturen, die bisher nur in Büchern und Manga existierten.

Plötzlich eröffnet sich Haru die einmalige Chance, das Leben zu ergreifen, von dem er stets geträumt hat. Doch in dieser Welt voller Wunder und Möglichkeiten lauert hinter jeder Ecke eine unberechenbare Gefahr, die seine Widerstandskraft und Entschlossenheit bis an ihre Grenzen bringt. Wird es Haru gelingen, sich den tückischen Herausforderungen dieser faszinierenden Welt zu stellen und endlich die wahre Liebe zu finden, die ihm bisher verwehrt blieb?

Begleite Haru auf seinem mitreißenden Abenteuer und finde es heraus!

(P.s.: Es gib auch eine Englische Version von dieser Geschichte.)
Subscribe

32 episodes

Mein altes Leben

Mein altes Leben

105 views 0 likes 0 comments


Style
More
Like
List
Comment

Prev
Next

Full
Exit
0
0
Prev
Next