Die Welt ist im stetigen Wandel. Das ist nicht immer schlecht. Veränderung ist nötig um das Leben zu verbessern. Doch Veränderung ist auch immer Herausforderung. Und Herausforderungen machen manchmal Angst. Dann sehnt man sich nach Beständigkeit. Nach etwas das Halt gibt. Das kann vieles sein. Freunde. Familie. Aber auch Dinge, die jedes Jahr wiederkehren. Feste. Der Sommer. Oder auch Blumen in einem Garten.
Jedes Jahr, ungefähr im Mai, wachsen an den Mohnblumen im Garten die ersten Knospen. Über mehrere Wochen wachsen sie langsam heran, werden von Tag zu Tag mehr, werden größer.
Und wenn die Zeit reif ist, dann öffnen sie sich langsam, beginnen in strahlenden rot zu blühen. Doch nicht alle auf einmal, sondern immer erste ein paar, und nach einigen Tagen dann die nächsten. So hält die rote Pracht über mehrere Tage an, Bienen und Hummeln laben sich an den Blühten, die sich sanft im Wind wiegen.
Das Leben geht weiter, verändert sich. Doch die Blüten der Mohnblumen wissen das nicht, sie kümmert es nicht. Jedes Jahr stehen sie blühend im Garten, ohne dass sie Hilfe oder Pflege bedürfen, und sind ein Anker der Ruhe in einer hektischen Welt.
Irgendwann im Juni sind die Mohnblüten dann verblüht, haben ihre Schuldigkeit getan.
Die Welt wird sich weiterdrehen, und vieles wird anders werden, doch die Mohnblumen werden im nächsten Jahr wieder blühen als wäre nichts gewesen.
Und dafür, liebe Mohnblumen, gebührt Euch größter Dank.
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