Die Lippen des Höllenfürsten wanderten an ihrem Schlüsselbein entlang, fanden eine blutige Stelle. Mit einem Stöhnen begann er daran zu saugen, während seine Hand unter den Bund ihrer Hose kroch. Er krallte seine Finger in Veidjas Oberschenkel, wanderte dann weiter zu ihrer Mitte. Sie wollte sich wegrollen, ihn wegschieben, doch er verhinderte es mit Leichtigkeit. Gleichzeitig versenkte er grob Finger und Zähne in ihr. Biss sie bis auf den Knochen, drang tief und schmerzhaft in ihre Mitte ein. Sie hörte sein lustvolles Keuchen, spürte, wie er seinen blutigen Mund abermals an ihre Brust legte, ihre Brustwarze hart einsaugte, so dass sie von seinen Zähnen geritzt wurde.
„Du bist so warrrm“, schnurrte er, während sich seine Hand zwischen ihren Beinen bewegte. Der Nebel half ihr nun; das passierte gar nicht ihr, die Empfindungen waren gedämpft. Er zog sich aus ihr zurück, seine Hand glitt wieder ihren Bauch hoch.
„Du bist zu weit weg, Liebling. Ich will das doch alles mit dir teilen.“ Er umfasste ihr Brust, drückte sie erst leicht. Dann fester, krallte die Fingerspitzen, die harten Nägel in ihre Haut. Dieser Schmerz kam durch, sie keuchte auf.
Das Donnern der Tür. „Was tust du da?“
Der Grünhäutige drehte sich träge von ihr weg, eine Hand noch immer auf ihrer Brust. „Ich vergnüge mich etwas.“ Seine Stimme war ruhig, doch herausfordernd. Er machte keine Anstalten vom Bett aufzustehen, fing stattdessen wieder an, über ihre Haut zu streichen.
Erneut versuchte sie seine Hand wegzudrücken und sich zur Seite zu rollen, doch sie war viel zu geschwächt. Mit einer fast gelangweilten Geste schlug ihr der fremde Höllenfürst ins Gesicht und legte seine Hand dann auf ihrem Oberschenkel ab.
Kaum hatten seine Finger ihr Bein berührt, riss ein roter Schatten den Dämonen von ihrer Seite. Mühsam drehte sie den Kopf zur Seite und sah N‘Arahn, wie er ihren Peiniger am Hals gegen die Wand drückte. Jeder seiner Muskeln schien gespannt und sie erkannte seine Stimme kaum wieder als er den anderen Höllenfürsten anzischte: „Sie ist mein!“
-----
Mit hochgezogenen Augenbrauen sah sein Gast ihn an. „Ist sie das, Bruder?“ Er betonte das Wort, als sei es eine Beleidigung. Die Hand, die N'Arahn fest um Tazeels Hals geschlossen hatte, schien diesen Widerling kaum zu stören.
„Du lässt sie Diener auseinandernehmen. Belustigend, zugegeben, aber nützlich? Und du tust ganz sicher nicht alles, was dir möglich ist, um sie gefügig zu machen.“ Er flüsterte nun fast. „Ich habe dich nicht an ihr gerochen oder geschmeckt.“ Tazeel leckte sich über die Lippen. „Nirgendwo.“
N'Arahns Hand fing an zu zittern, bei dem Versuch, seinen Gast nicht zu erwürgen. Doch er knurrte, konnte nichts dagegen tun.
Das Gesicht seines Gegenüber verzog sich zu einer mitfühlenden Maske, die reine Heuchelei war.
„Oh, Bruder, es tut mir so leid! Sollte ich einen wunden Punkt getroffen haben? Ist es dir vielleicht gar nicht möglich?“ Tazeel tat, als überlege er. „Oder findest du sie nicht anziehend genug?“ Er grinste nun so breit, dass beide Reihen seiner Zähne voll zu sehen waren. „Da kann ich dir helfen, ich finde sie lecker.“ Er hob eine Hand an seinen Mund und leckte sich die Finger ab, ignorierte völlig, dass er an die Wand gedrückt wurde.
Der Fürst der Festung hatte plötzlich intensiv den Geruch seines Engels in der Nase. „Ich übernehme das für dich“, sprach Tazeel weiter. „Du dürftest sogar zusehen. Einen Verführer bei der Arbeit zu beobachten, ist immer... erhellend.“
N'Arahn fühlte etwas hinter seiner Stirn zerbersten. Ohne seinen Griff um den Hals des anderen Höllenfürsten zu lockern, wirbelte er herum, riss Tazeel mit. „Verschwinde, Tazeel. Sie ist mein. Nur weil du mein Gast bist, zerreiße ich dich nicht sofort, obwohl du dich an meinem Eigentum vergriffen hast.“ Er stieß ihn zur Tür.
Tazeel setzte eine gekränkte Miene auf. „Was regst du dich so auf? Ich tue nur meine Arbeit. Ich biete dir sogar an, deine Aufgaben mit zu übernehmen.“ Er schüttelte den Kopf, als sei er schwer enttäuscht. Dann blickte er auf und seine roten Augen nahmen einen verschlagenen Glanz an. „Du solltest dich endlich darum kümmern. Ich unterstehe Ihm direkt, wie du weißt. Sollten mir Nachlässigkeiten mit deinem Spielzeug zu Ohren kommen, werde ich Ihm berichten, was du hier treibst.“ Tazeel lachte, als habe er etwas besonders Witziges gesagt. „Oder eben nicht treibst.“ Er kicherte weiter in sich hinein und ging, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen.
N'Arahn atmete tief durch. Der Verführer hatte Recht. Warum regte er sich so auf? Aber als er Tazeels Finger auf Veidjas Körper gesehen hatte, hatte er sie ihm abreißen und zu fressen geben wollen. Als Tazeel über ihren Geschmack geredet hatte, hatte er ihm die Zunge herausreißen und die Zähne einzeln herausbrechen wollen. Der Gedanke, diesen Höllenfürsten noch einmal so nah an an den Engel heranzulassen, schickte ihm heiße und kalte Schauer über den ganzen Körper.
Was war nur los mit ihm? Er hatte schon Feinde gefoltert, wenn sie auf dem Schlachtfeld lange genug gelebt hatten. Aber nie hatte er es so mit aller Macht gewollt, wie er Tazeel leiden sehen wollte.
Unglücklicherweise hatte der Verführer wirklich einen wunden Punkt getroffen. Es war ihrer beider Aufgabe, Leid zu bringen. Jeder hatte seinen bevorzugten Weg, bemühte sich aber normalerweise, alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Und er selbst... tat es nicht. Wenn Tazeel Ihm wirklich Bericht erstattete, würden er das büßen müssen. Und sein Engel gleich mit ihm. Er würde eine Entscheidung treffen müssen.
Verdammt. Er hatte gewusst, dass der Verführer etwas plante. Trotzdem war er nach den Kämpfen für einen Moment abgelenkt gewesen. Nur kurz hatte er sich um die Organisation der Arena gekümmert, hatte seine Ressourcen für einen Bewirtungswunsch Tazeels angezapft. Er konnte sich nicht erklären, wie der Höllenfürst so schnell hatte hierher kommen können, sie so schnell hatte finden können. Doch war es geschehen.
Er blickte auf seinen Engel herab. Veidja lag noch immer bewegungslos auf dem Bett, starrte mit geweiteten Augen zu ihm hoch. Ihr Oberkörper war entblößt und mit roten Streifen übersät. Ihr Blut sickerte aus zahllosen Wunden, teils vom Kampf, teils von Tazeel erst aufgerissen. Rötungen und blutige Abdrücke überall auf ihrer Haut zeugten von Tazeels grober Behandlung. Neben dem Biss an ihrem Schlüsselbein erkannte er auf ihrem Hals einen Handabdruck. Tazeel hatte sie gewürgt. Dieser widerliche Feigling.
Er konnte Veidja kaum ansehen; sofort brannte heiße Wut in ihm. Er wollte hinter Tazeel herjagen, um ihm die Haut in Fetzen vom Körper zu ziehen. Wollte seinen Engel damit zudecken, um Genugtuung zu erfahren.
Doch das war nicht möglich. Er durfte sich nicht noch mehr anmerken lassen, dass...
Er wusste nicht, warum er so fühlte. Was er da eigentlich fühlte. Anscheinend ging sein Besitzerstolz mit ihm durch. Zudem brachte der Geruch ihres Blutes ihn gefährlich nahe an einen Kampfrausch. An seinen Hauptmann gewandt sagte er: „Nehmt den normalen Ablauf wieder auf. Ich will jedoch zusätzliche Boten, die mich darüber informieren, wenn hier etwas passiert.“ Damit verließ er die Kammer.
Comments (0)
See all