Kapitel eins
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Das schien Mila irgendwie nicht zu interessieren deshalb stand ich auf packte sie und warf sie mir wie ein Sack Kartoffeln über die Schulter als sie gerade dabei war meine Büchersammlung durcheinander zu bringen. Wie sollte sich dort ein Shirt verstecken? Meckernd und mir Beleidigungen an den Kopf werfend brachte ich sie also die Treppen runter ins Wohnzimmer stellte sie ab und rannte dann so schnell ich konnte in mein Zimmer. Sie mir natürlich direkt nach und hubs, zu meinem erfreuenden fiel sich auf einer Stufe hin und ich hatte genug Zeit in mein Zimmer zu gehen die Tür abzuschließen und ihr nerviges Gejammer mit meinen Kopfhörern auszublenden.
Mein Zimmer ist komplett verwüstet. Wie hat sie es denn so schnell mein Zimmer komplett umzukrempeln? Auch egal. Aufräumen wird sie es bestimmt nicht also machte ich ans Werk und fange wie immer neben der Tür an meinem PC-Setup an, dieses sieht bis auf die Wasserflaschen und die angebrochene Chips Tüte eigentlich ganz gut aus, denn Mila fast es nichtmehr an seit sie mal beim durchstöbern meiner Sachen auf der Suche nach einem meiner Hoodys um vor ihren Freundinnen anzugeben, einen meiner Bildschirme zerstört hat und diesen dann ersetzen musste in dem sie mir ihren neuen gab auf den sie ewig gespart hatte und der noch nicht mal an ihren PC angeschlossen war.
Auf jeden Fall tat ich die Flaschen und die Tüte an eine Stelle um sie später in die Küche zu tragen. Weiter machte ich bei einem von diesen eiförmigen Hängeteilen, die mal so In waren. Ich konnte das Ding noch nie leiden, aber Mum meinte, dass man alle Geschenke die man bekommt ehren soll, also hing ich es ihn in ein Eck und setzte mich vielleicht 2-mal rein. Seitdem nutze ich es als Ablage für alles was eigentlich einen Platz haben sollte aber ich entweder nicht weiß wo oder ich einfach zu faul bin es aufzuräumen. Jedenfalls häuft sich da immer ein Berg an Sachen bis ich an einem Tag wie heute mir die Mühe mache die meisten Sachen aufzuräumen und den Rest auf den Esstisch zu stellen, weil es ja dann jemand andres, meist meine Schwester aufräumen muss.
Weiter mach ich bei meinem Bett was ich nur schnell neu beziehe, denn der Kaffeefleck von einer nächtlichen Lesesession sieht auf dem grauen Hintergrund nicht so unauffällig aus wie ich dachte. Daneben das Bücherregal, neben meinem PC Setup eins meiner Heiligtümer, denn hier sind nicht nur großartige Bücher und Geschichten, nein, hiermit schaffe ich es aus meinem Alltag zu entfliehen und der ganzen Menschheit den Rücken zuzukehren, also sortiere ich die herausgerissenen Bücher wieder ein und entdecke dabei eins meiner liebsten „Kinderbücher“.
Schon wars das mit aufräumen und ich sitze auf dem Boden vor dem Bücherregal und lese genau zum 145-mal dieses Buch und es wird nicht schlechter. Es wird nie schlechter. Ich meine ist es eine Schande zu sagen das ich, Jake 19 Jahre, gerne einfach nur dasitze und Kinderbücher lese, und sie wieder lese, und dabei hoffe keinen Moment zu verpassen, denn wer weiß ob beim nächsten Mal wenn ich dieses Buch lese nicht was spektakuläreres und tolleres passiert als beim letzten Mal, oder ob der kleine Prinz seine Rose nicht verlässt und mit ihr ein glückliches Leben hat oder ob das Buch einfach leer ist, leer ohne Buchstaben, leer ohne Wörter, leer ganz einfach ohne Geschichte. Also sitz ich da und lese das Buch als wäre es das erste und letzte Mal und bin in einer neuen Welt.
Kapitel eins Ende
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