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Das Herz eines Sterns

Der Heiler ohne Mitleid

Der Heiler ohne Mitleid

Feb 20, 2023

Havir knallte Aved seine schwere Last auf den hölzernen Küchentisch ungeachtet deren Beschwerden. 

„Es ist auch schön dich zu sehen.“ missmutig ignorierte Havir die Anspielung des Heilers auf seine mangelnden Manieren. 

„Diese Hexen haben Gesicht zerkratzt!“  

„Ganze Sätze kosten nicht extra.“ verärgert betrachtete er den Magier. 

„Mach was ich verblute!“ forderte dieser.  

„Havir das ist ein Kratzer! Ich habe Patienten, die im Sterben liegen!“ 

„Ich sterbe auch wenn ich Narben zurückbehalte.“ beharrte er. 

„Ich glaube kaum das sich einer dafür interessiert, wie deine Leiche aussieht.“ konterte die Elfe frech von ihrem Platz aus.  

„Er wird nicht sterben, aber er täte gut daran mich nicht noch einmal wegen so etwas aufzusuchen, sonst lässt sich das ändern.“ Havirs Neugierde hielt sich in Grenzen, was der Alte damit meinte, solange er ihm jetzt endlich was gegen seine Wunden gab. Er wollte nämlich nur noch ein weiches Bett und einige sanfte Stunden voller Schlaf gleich nach dem er dieses, dieses undankbare tonnenschwere Elfenvieh losgeworden war. Gähnend versuchte er ein Minimum an Etikette zu wahren in dem er wenigstens so tat als würde er sich dafür interessieren, was der alte Mann da blubberte. Sonst kam er schließlich nie an seine Wunderpaste zu selbst Heilung. 

Statt sich ihm dem wirklich schwer Verletzten zu kümmern, schlurfte der zur Elfe und bemutterte sie nur wegen ein paar blauer Flecke und einem verrenkten Arm. Pah, die Simulierte doch! 

„Hier nimm etwas von der Salbe und leg dich ein paar Stunden schlafen.“ säuselte der Alte mit einem Lächeln. Havir wäre beinahe geplatzt. Ja sah der denn nicht, dass er dringender Hilfe brauchte? Immerhin ging es hier um seine Schönheit. Seine Sagenumwobene Schönheit! Das war seine Salbe, er brauchte Schlaf, nicht die! 

„Und du...“ wütend sah er den Magier an „wirst auf das Haus und die Kleine aufpassen, während ich noch einige Patientenbesuche mache.“ Seit wann war er Havir der Mächtige denn der Angestellte dieses alten Klappergestells. Als hätte er seine Gedanken geahnt verpasste das alte Klappergestell ihm eine deftige Kopfnuss. 

Phoenice sah sich unterdessen nach dem sie die Salbe aufgetragen hatte um, wo genau sie schlafen sollte. 

Der Heiler bemerkte es und deutete auf ein sehr gemütlich aussehendes weißes Bett am Rande des Raumes. 

„und ich?!“ verlangte Havir zu wissen ganz empört das die Schlange jetzt auch noch ein Bett kriegte. Sollte sie doch auf dem Boden liegen! Er war Havir der Mächtige!  

„Du kannst den Tisch haben.“ kam es prompt gereizt zurück. 

Der Heiler war wirklich nett, fand sie also lächelte sie ihm zu zum Dank. Dieser nickte freundlich und verließ den Raum. 

Oh, das würde dieser Elf büßen jämmerlich büßen. Er würde sie um Gnade winseln lassen. Wenn er erst...Irgendwann musste er über seinen Rache Fantasien eingeschlafen sein. Ein wildes Hämmern gegen die Tür der Lehmhütte weckte ihn auf.  

„Du hast einen Löffle im Gesicht.“ der alte Mann schritt ganz gemütlich zur Tür und summte dabei vor sich hin. Der Magier war kurz davor ihn und seinen Besuch in Kröten zu verwandeln. Mit einem „blong“ fiel der Holzlöffel aus seinem Gesicht und verhagelte ihm gründlich die Stimmung. Er der große Havir, der Schöne musste an diesem elenden splittrigen Tisch schlafen. Während der Alte sie die zickige Elfe in ein warmes weiches Bett gelegt hatte. Der Alte knallte die Tür mit dem Hinweis er sei in wenigen Stunden wieder zurück. Havir hatte die Schnauze voll davon auf dem Tisch zu Schlafen. Überlegte, ob er die dämliche Elfe aus den Federn werfen oder das weniger weich aussehende Strohbett des Heilers nehmen sollte. Nicht etwa aus Mitleid mit ihr nahm er zweiteres, sondern aus Faulheit. 

emelee
Lotti Mayr

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