„Das Herz eines Sterns?!“ er sah sie missmutig an. Vielleicht hätte er das nicht erwähnen sollen. Sie konnte sich aber abschminken, dass er seine sauer verdiente Bezahlung mit ihr teilte und schon gar nicht nach dem sie Wunden an seine zarte Haut gebracht hatte. 

„Ja, ja, das ist die Belohnung, wenn ich dich und dieses Buch erst mal unbeschadet zurückgebracht habe! Hörst du mir denn gar nicht zu?!“ Havir war beleidigt, da gab er sich solche Mühe diesem Spatzenhirn von Elf zu etwas zu erklären und die hörte nicht mal hin! Undank war der Welten Lohn! Er war so damit beschäftigt, sich über sie zu ärgern, dass er nicht mitbekam, wie Phoenice rückwärts auf einen Stuhl taumelte und zum Fenster hinausstarrte, auf ihrer Unterlippe kauend.  

 

Das Herz eines Sterns echote es unaufhörlich in ihrem Kopf. Selbst wenn er keine Ahnung hatte, die Ratsmagier würden die Situation erfassen. Sie stand vor der Wahl zwischen ihrem und dem Leben ihrer Schwester Mariken. Natürlich könnte sie versuchen, wenn sie alles in Mius geschafft hatten wieder aufzusteigen, aber sie bezweifelte stark, dass sie Havir zweimal hineinlegen konnte. Wie damals bei Aved dem Heiler mit dem Buch. Der Magier mochte zwar selbstverliebt sein, aber er war nicht dumm und seine Kräfte waren um Längen stärker als ihre. Eine andere Möglichkeit war ihm, die Wahrheit zu sagen und darauf zu hoffen, dass er auf das Herz verzichtete. Ein kurzer Blick reichte und Phoenice wusste, dass das zum Scheitern verurteilt war. Warum sollte gerade er auf der „wunderschöne“ auf ewige Jugend verzichten?! Ihr blieb nur ein, mit den Konsequenzen ihrer Reise zu leben oder in ihrem Fall zu sterben. Verzweifelt versuchte sie, die Tränen zu unterdrücken. Die Tränen eines Sterns verwandelten sich auf Erden in etwas, das die Menschen Diamanten nannten. Der Magier würde sie bestimmt nicht mehr nach Mius zu ihrer Schwester bringen, wenn er wusste, dass er das Herz eines Sterns längst vor sich hatte anhand ihrer Tränen.