Sie wedelte mit den Armen, um dem Händler zu bedeuten, dass sie doch viel mehr waren als ein einziger König. Sie sollen ihn entthronen. 

Aber der Mann schüttelte nur bedauernd den Kopf.  

„Der König hat einen mächtigen Zauberer. Alle, die es versuchten, wurden von ihm grausam bestraft, jetzt trauen sich die Bewohner des Landes nicht mehr gegen ihn zu sprechen. Es steht sogar unter Todesstrafe gegen den König zu sprechen.“ 

Ein mächtiger Zauberer? Havir! Möglicherweise war er doch zu mehr nütze als dazu, sich selbst zu beweihräuchern.  

„Hast du ein Buch gefunden?“ Wild schüttelte sie den Kopf über das Gespräch, hatte sie vergessen, überhaupt nachzusehen in dem kleinen Karren. Daher widmete sie sich nun freudestrahlend der Suche. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel und drohte die Bewohner unter der sengenden Hitze zu verbrennen, als Phoenice, mit einem halb zerfallenen Märchenbuch an die Brust gedrückt, zu dem Händler ging. 

„Ah, das war früher auch das Lieblingsbuch meiner Tochter, als sie noch klein war. Für dich einen viertel Silberling.“ 

Phoenice kannte sich nicht aus, aber sie glaubte, dass der alte freundliche Mann ihr einen guten Preis gemacht hatte, nur blöd, dass sie es verpasst hatte, Havir um Glitzerndes zu bitten. Traurig gab sie dem Buchhändler das ihren Fund zurück und wank ihm zum Abschied. Der Magier schien recht zu haben, um glücklich zu sein, brauchte man in der Menschenwelt viel von diesem sogenannten Geld. 

Nachdenklich, wie sie Havir dazu überreden konnte, ihr das Buch zu kaufen, lief sie zurück auf den Platz vor der Bibliothek. 

Dort standen zwei Frauen, die strahlend auf sie zu rannten. Etwas erschrocken hielt Phoenice inne, mitten im Schritt. 

„Du bist doch das Mädchen, das mit dem Mann da reist, oder?“ rief die eine kleine, etwas dicklichere mit Kittelschürze. Phoenice nickte. 

„Dann kannst du mit ihm reden, ihr seid doch nicht verheiratet?“ die große Hagere mit den langen blonden Haaren. Sie wusste nicht, was das ist „verheiratet“ daher schüttelte sie den Kopf. 

„Hervorragend!“ Glücklich klatschten die Frauen in die Hände. Die dickliche trat vor, packte Phoenice Hände in ihre. 

„Wir wollen mit dem Schönen unsere Freunde eifersüchtig machen, kannst du mit ihm sprechen, dass er mit uns ins Wirtshaus geht?“ Phoenice legte den Kopf schief als Zeichen, dass sie nicht richtig verstand. Sie wusste nur soviel, dass Havir besser nicht hören sollte, dass die beiden ihn schön fanden. 

„Komm schon, wir geben dir ein bisschen was, wenn du ihn überreden kannst.“ zwinkerte die Kleine hinter ihr nestelte die Blonde an einer Haarsträhne, ihr war das ganze peinlich, die Wangen schon von Röte überzogen. Phoenice dachte nach, wenn die Frauen ihr Geld gaben, konnte sie das dem Buchhändler geben.  

Also streckte sie die Hand raus. Sie hatte die Leute auf dem Markt zu gesehen, die die etwas verkauften, streckten immer die Hand raus, bekamen Geld und haben dann die Ware gegeben. Aber anders als die Leute vom Markt freuten sich die Frauen, als sie ihr zwei Münzen, die glänzten, in die Handfläche legten. Wie Phoenice es gelernt hatte, steckte sie das Geld in die Tasche ihres Rockes. 

Den Beiden nickte sie zu und deutete als Zeichen, dass sie warten sollten auf den Boden. Wieder klatschten sie sich in die Hände.