“Hier!” Arabella brüllte, was ihre winzigen Lungen hergaben. “Ich bin hier, du Brathuhn!” Ihr Herz klopfte wild in ihrer Brust. Hatte er sie gehört? Wie gut waren Ohren von Papageien? Sie hatte keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, sie musste Krach machen wie noch nie in ihrem Leben zuvor. Und wenn sie je etwas war in ihrem Leben, dann laut! Tastend suchte sie sich eine Wand und schlug so oft und kräftig dagegen, wie sie konnte, während sie weiter schrie, was ihre Stimmbänder hergaben. Kurz hielt sie inne, um zu hören, ob ihr jemand antwortete oder das Krächzen von Herbert dem Brathuhn nähergekommen war. Nichts...absolute Stille, doch Moment, da war etwas. Ein dumpfes Geräusch, das gleichzeitig irgendwie knirschend klang. Plötzlich war da mehr, ein ganzer Klangteppich breitete sich aus. Aufgeregte Stimmen gesellten sich zu Hackgeräuschen...bitte lass es nicht den Kobold sein, der sie durch ihr Gebrüll wieder gefunden hatte...Ängstlich drückte sie sich mit dem Rücken an die Wand. Bereit, einen Hamstersprint hinzulegen, wenn nötig. Dann hörte sie es wieder, das Geräusch, das ihr fast wie eine Engelsmelodie erschien, das Krächzen des Brathuhns.
“Ich bin hier!” Wieder schlug sie gegen die Wand, dass ihre Pfötchen drohten zu brechen.
“Papageien, haben ein sehr gutes Gehör, besser als jeder Köter. Hör auf zu schreien, sonst glaubt dein Retter hier, du bist kurz vor dem Abnippeln.” Krächzte es zurück, Herbert bemühte sich gleichgültig zu klingen, aber sie meinte eine Spur Besorgnis herauszuhören.
“Hast du dir Sorgen gemacht?” Sie gab ihrer heißeren Stimme eine neckende Note. Den Vogel zu ärgern, beruhigte ihre Nerven.
“Um alle Einwohner der Stadt.” Die kryptische Aussage war das letzte, das sie hörte, bis schlagartig erst fast eine Schwerspitze ihren Bauch aufschlitzte und schließlich gleißend helles Licht hereinbrach. Arabella kniff die Augen zusammen. Als sie vorsichtig die Lider wieder öffnete, war sie geblendet. Gott selbst in voller Glorie, streckte seine Hand nach ihr aus...
Heiraten?! Auf gar keinen Fall! Arabella will mehr als das dekorierte Accessoire irgendeines Mannes zu werden. Auf dem Weg zu ihrer eigenen Hochzeit türmt die Braut um endlich frei zu sein. Doch es gibt Momente im Leben in denen man auf seine Mutter hören sollte zum Beispiel, keine magischen Tränke unbekannter Herkunft zu trinken...
Nun zumindest muss ich als Hamster keinen mehr Heiraten...Es gibt nur ein Problem wieso stopft mich der Kerl in seine Jackentasche?!
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