“Arg schon gut, schon gut. Du zerquetschst mich!” Arabella versuchte mit ihren Pfötchen das Gesicht von Lex auf Abstand zu halten. Der verrückte Hotti drückte sie schluchzend an sein Gesicht, wie ein Dreijähriger, seinen wiedergefundenen Teddybären. Um sie herum eine riesige Ansammlung Schaulustiger. Sie mussten einen wahrlich apokalyptischen Anblick bieten. Sie ein verschmutzter, bepinkelter, empört quiekender Hamster in einem zerfetzten Dienstmädchenkostüm, er ein schluchzender Schönling auf seinen Knien, mit irgendeiner grünen Flüssigkeit im Gesicht, der sie an sich presste. Im Hintergrund steckte ein Schwert in einer Tavernenmauer. Die Mauer hatte es definitiv hinter sich. “Ich freu mich ja auch dich wiederzusehen.” Arabella tätschelte ihm mit den winzigen Pfötchen die Wange. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Herbert mit den Augen rollte. Sie konnte es ihm nicht verdenken. “Hey Brathuhn, zehn Sonnenblumenkerne, wenn du ihn überredest nach Hause zu gehen.” Der Papagei legte den Kopf schief und fixierte sie:” Zwanzig.”
“Zwanzig? Sehe ich aus, wie eine Sonnenblume die Kerne spuckt?” So ein dreister Kerl! Zehn Kerne waren mehr als genug. Der doofe Vogel kniff die Augen zusammen: “Willst du wirklich wissen, wie du aussiehst?!” Hämisch hielt er sich wie eine Lady ihren Fächer, seinen Flügel vor den Schnabel. Sie wollte ihm eine gepfefferte Antwort geben, als Lex sie vor aller Augen an den Pfötchen baumeln ließ und zur Krönung auch noch vor den Schaulustigen mit einer Fingerkuppe nach Verwundungen absuchte. “Hat der böse Kobold meine Prinzessin gebissen?” Seine Stimme war, die einer Omi, die in einen Kinderwagen schaute. Okay, danke, das war genug der Demütigungen! Sie konnte den Triumph und die Schadenfreude in den Augen des Federviehs sehen, noch ehe sie den Mund aufmachte, verdammter Vogel. “Gut zwanzig Kerne, fünfundzwanzig, wenn es schnell geht.”
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